Der Lipoakku und das Handfunkgerät mit dem Batteriefach...

 

Mein liebgewonnener und immer noch gut funktionierender Handfunk von Alinco, der DJ-G5 ist mit seinem originalen Akku schon vor geraumer Zeit an sein Lebensende gekommen. Die Betriebsdauer reichte nicht einmal mehr für einen Spaziergang aus und so habe ich schon vor Längerer Zeit den originalen Akku "geknackt" und einen zweizelligen Akku aus dem Modellbaubereich eingebaut. Was mir allerdings so überhaupt nicht gefallen hat war der dreipolige Ladestecker, der seitlich aus dem Akku herausschaute und überall hängen blieb und einfach störte. Aber was solls, der Akku mit 800mAh war neu und es waren auch wieder ausgedehnte Spaziergänge möglich. Doch leider verfügt der Alinco nicht über eine Spannungsanzeige, die vor der Tiefentladung eines Lipos warnt. Wenn das Batteriesymbol aufleuchtet, beträgt die Gesamtspannung nur noch 3,6 Volt, also für jede Zelle noch 1,8 Volt, was diese einfach nachhaltig schädigt. Deshalb musste was neues her.

 

Im Internet habe ich lange gesucht und bin dann auf die teils sehr günstigen Akkus für die Smartphones und Handys gestoßen. Das Stück für 4,96 Euro ist ja geradezu ein Schnäppchen, wenn man es mit den originalen Akkupreisen der Handfunke vergleicht. Nach langer Suche war dann auch ein Akku gefunden, der den im alten, separaten Batteriefach zur Verfügung stehenden Platz ordentlich ausnutzte. Also orderte ich gleich zwei dieser Zellen und begann sofort mit dem Ausräumen des Batteriefaches.

 

Mit Seitenschneider, Dremel und Schleifpapier war das Innenleben sehr schnell eingeebnet und es ging ans Einpassen. Problem 1: Die eingebauten Federkontakte zu den Anschlüssen ließen sich nicht löten. Hier also die erste Modellbauanforderung: fertige zwei Laschen aus Weißblech, die genau so geschwungen sind wie die Originalen, damit Funktion und Lötbarkeit zusammenfinden. Ja, es waren mehrere Schneide-, Feil-, und Biegeanläufe notwendig, aber das Ergebnis war top!

 

Leider habe ich dazu keine Bilder, weil in der Begeisterung des Tuns und Gelingen hatte ich eine Doku für die Nachwelt völlig vergessen...

 

Kurzum, an einem Nachmittag waren beide Zellen eingelötet und eingepasst und der Handfunk erfreute sich jetzt mit einer Kapazität von 1500 mAh! Leider musste ich das Batteriefach immer wieder öffnen, wenn ich den Akku laden wollte und immer die etwas kurze Anschlußleitung mit Stecker herausziehen. Zudem war auch hier das Problem, dass ich nicht wusste, wie leer sind denn nun die Zellen...

 

Bis ich neulich auf Ebay diese kleinen Liposafer gefunden habe.

 

 

 

Diese Teile haben einen Steckanschluß, die auf die Balancerstecker passen und zeigen dann über die Leuchtdioden an, ob man noch im grünen Bereich ist, oder ob schon die Spannung unter die 3,3 Volt gefallen ist. Das schwarze Teil ist ein Piezolautsprecher, der dem Modellbauer lautstark verkündet, dass es jetzt vorbei mit Lustig ist und geladen werden muss. Dies jedoch brauche ich nicht für meinen Zweck.

 

 

 

Also kurzerhand den klaren Schrumpfschlauch entfernt und den "Schreihals" ausgelötet. Auch die Stecker waren für meinen Fall nicht notwendig, ausserdem bauten Sie nur unnötig dick auf.

 

 

 

In die Rückseite des Batteriefachs habe ich dann die 6 Löcher für die LED gebohrt und dann mit etwas Shoegoo die Platine direkt ins Batteriefach eingeklebt. Das Isolierband hier wurde wieder entfernt, es diente nur der Fixierung, bis der Kleb trocken war.

 

 

 

 

 

Und so sieht das Gehäuse von vorne aus. 

Der Nachteil dieser Liposafer ist, dass sie ständig am Akku hängen und somit auch etwas Strom verbrauchen. Beim Modell stört das weniger, denn dort ist die Kapazität des Akkus groß genug und er steckt ja auch nur am Akku. während man Betrieb macht. Hier beim handfunk ist das dann anders und somit muss noch ein kleiner Drucktaster rein, der zur Prüfung gedrückt werden muss. Auch den habe ich mit zwei dicken Tropfen Shoegoo eingeklebt. 

Von vorne sieht das dann so aus. Kleiner Tipp für den Nachbauer: Man hat bei solchen Aktionen immer das Problem, dass diese runden Drücker meist beim Einkleben nicht genau in der Mitte des Lochs rauskommen und dann gerne klemmen. Ich habe mir damit beholfen, dass ich den Stift mit Klebeband umwickelte, das Locj so groß machte, dass der dann gerade so reinpasste und dann den Schalter verklebt. Als der Kleb trocken war, einfach das Klebeband (Das natürlich ordentlich überstand) abziehen und schon sitzt der Schalter so, wie man es braucht!

 

 

 

Damit ich in Zukunft den Akku auch laden kann, ohne das Gehäuse öffnen zu müssen, gab es in der freien Ecke noch eine kleine Buchsenleiste mit vier Kontakten, wobei einer verschlossen wurde, um eine Codierung zu erreichen. 

 

 

Testlauf: Der erst Druck auf den Taster am noch geöffneten Akku. Zur Kontroller leuchten erst mal alle LED auf.

(Zugegeben, ich hätte eine rote und eine grüne LED entfernen können, denn ich habe nur einen Zweizeller verbaut und keinen Dreizeller. Als mir dies aber in den Sinn kam, waren schon 6 Löcher gebohrt... )

 

 

 

 

 

Beide Zellen noch ausreichend geladen, top, jetzt steht einem Einsatz nichts mehr im Weg.

 

 

Hier der fertige Akku mit dem extra dafür erstellten Ladekabel Am Stecker sieht man ebenfalls die Codierung.

 

Dazu habe ich übrigens das dritte Loch von der Buchse mit einem Spezialgrannulat aufgefüllt und mit einem Tröpfchen Sekundenkleb verklebt. Dadurch ist es unmöglich, das Ladekabel falsch anzuschließen.

Für alle, die jetzt Blut geleckt haben, Ihre Handfunken auf Lipo umzubauen, möchte ich noch einen kleinen Tipp mitgeben:

 

Lipos mögen nicht überladen werden und auch nicht tiefentladen. Deswegen ist so ein Liposafer notwendig, um dauerhaft seine Freude am Akku zu haben. Zudem braucht man zum Laden ein passende Ladegerät, das diesen Balancer bereits enthält und so keine der beiden in Reihe geschalteten Zellen überläd. Im Modellbau sind solche Akkus und Ladegeräte weit verbreitet und teilweise recht günstig zu bekommen. Hier würde ich auf alle Fälle nicht unbedingt an einem 10er sparen, denn gute Balancer gleichen die Spannungen auf 0,01 Volt genau aus, und das merkt man deutlich an der Lebensdauer der Akkus.

 

Die ganzen Schauergeschichten von explodierenden Akkus und abbrennenden Häusern darf man nicht all zu viel Aufmerksamkeit geben. In der Tat gibt es gewisse Regeln, wie man mit einem Lipo einhalten muss, das gilt aber auch für alle anderen Akkus. Kurzschlüsse führen halt zu weitaus mehr Hitze, weil die Energiekonzentration deutlich höher ist und eben auch die Leistungsfähigkeit der Akkus sehr hoch.

 

Wer sich die Regeln durchliest und daran hält, wird viel Freude mit dieser Technik haben!