Wenn ich gewusst hätte, was das für eine Sauerei wird, dann hätte ich es mir vielleicht noch einmal überlegt. Ich hatte das Chassis vom Tamiya und das des Hummers und beide sollten irgendwie eine gemeinsame Schnittstelle erhalten. Also muss erst mal alles weg, was weder zum einen noch zum anderen passt.

 

Die Einzelteile des Hummers hatte ich schon mal ran gehalten und möglichst versucht, den richtigen Schnitt zu finden. Jaja, the first cut is the deepest!! 

 

Ich habe nicht nur einmal den Dremel angesetzt, nein, zig Mal und immer wieder und immer mehr. Hier noch sehr zaghaft, aber in kleinen Schritten immer mehr. Nervig dabei war, dass ein Stück der Schnitt immer gut ging, dann aber der Kunststoff weich wurde und das Sägeblatt zu klemmen anfing. Da half manchmal nur an einer anderen Stellen weitermachen.

 

 

 

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Ganz schön viel Abfall!

 

 

Und immer noch zu viel dran! Der komplette Radkasten musste raus.

 

Erster Zwischenerfolg. Es sah so aus, als ob ich auf dem richtigen Weg bin. Das Hummerchassis past nun über das Tamiya-Chassis und lässt sich soweit gut ausrichten. Vorne allerdings arbeitet in mir der noch der Widerstand. Eigentlich muss am Tamiya noch was weg, damit der Bug sauber passt, andererseits will ich eigentlich die Wanne soweit zu lassen, um nicht zur Wasserschaufel zu mutieren.

 

Aber der innere Schweinehund hat verloren. Weg mit dem, was im Weg ist! Allerdings habe ich den Fehler gemacht und vorher an der Karo des Hummers etwas gearbeitet. Sch..... ade. Jetzt muss ich mich halt später am Unterfahrschutz etwas künstlerisch betätigen und das Loch wieder verschließen. Es werden so oder so noch genügend Löcher auftauchen...

 

Der umgekehrte Test: Der Hummerrahmen liegt in der Karo zusammen mit dem Teil der Innenausstattung und der erste Versuch hat gezeigt, dass der Tamiyarahmen fast perfekt passt. Es fehlt nicht mehr viel, dann werden die ersten Verbindungen hergestellt.

 

Ach ja, was ich vergaß zu erwähnen:

Meine ersten Rahmenverbindung zwecks längerem Radstand musste ich auch noch ein  zweites Mal anpassen. Warum auch immer habe ich mich wieder um ein paar Millimeter vertan, was ganz deutlich zu sehen war. Jetzt, dank Langloch, kann das Chassis genau auf die benötigte Länge geschoben werden und dann dauerhaft verschraubt und verklebt.

Heute war wieder ein fast erfolgreicher Tag! Ich habe die Sonne genossen und auch die Bude Osterfertig gemacht, aber hei, kennt Ihr das auch, da kann man nicht einfach am Auto vorbeigehen und nichts machen, oder?

 

Nachdem ich dann den Hummerrahmen und das Tamiya-Chassis zueinander ausgerichtet hatte, begann ich Stück für Stück damit, beide Teile miteinander zu verbinden. Zuerst an den Radkästen vorne,

 

 

 

 

 

dann hinten und an den Seiten.

Hurra, dachte ich, es nimmt langsam Gestalt an und setze alles zusammen. Oder ich möchte es mal so sagen, ich versuchte, alles zusammen zu setzen. Dass ich hinten 5mm zu hoch aufbaute, das wusste ich, damit konnte ich noch umgehen, aber vorne wollte einfach der Aufbau nicht in die dafür vorgesehenen Gegenstückte gleiten. Also Hilfswerkezug zum Messen gebastelt, dann die beiden Öffnungen in der Karo vermessen und anschließend die dazugehörigen Bolzen am Chassis.

 

 

 

In dem Moment, als ich den Maßstab an die Bolzen legte, schrillte ein Schrei durch Deutschland, der die Tauben von Stuttgart bis Kölner Dom aufscheuchte...

 

Ja, die beiden Bolzen standen 4mm weiter nach aussen als es die Gegenstücke in der Karo wollten. Aber warum? Ich hatte doch gemessen? Und nicht nur einmal!

Nach einer Tasse Kaffee betrachtete ich meinen Aufbau und rekapitulierte meine Vorgehensweise. Da schoß es durch meinen Kopf! Als ich das Bugteil einsetzte, hatte ich es mit zwei Klammern gesichert. Und dabei ist mir schon aufgefallen, dass sich das Teil etwas verzog. Ich wollte noch etwas mehr dazwischen klemmen, um das zu verhindern, aber aus irgendeinem Grund dann doch nicht getan!

 

Also, heute nicht mehr, aber morgen werde ich die kunstvoll eingeklebten Kunststoffteile auf 8cm Länge noch einmal durchtrennen, die Bolzen mit einer Holzleiste auf Maß fixieren und alles noch einmal neu verkleben. Langsam habe ich den Verdacht, der wird noch meinen ganzen Sekundenkleb fressen...

Ja, drei mal abgesägt und immer noch zu kurz....   

Heute Morgen war mir danach, die Zeit bis zur Osterfeier nnoch gut zu nutzen und das "Mißgeschick" wieder auszubessern. Zuerst eine Lehre gebaut, die ich über die beiden Stehbolzen gesteckt habe, um den gewünschten Abstand zu erreichen und dann gleich mal ein Aluprofil mit zwei Gewinden hergestellt, das oben Quer über die beiden Radhäuser drübergeht.

 

 

 

Erfolg: 100%!! Schon beim ersten Versuch, die Karo aufzusetzen, flutschte diese fast komplett über die Bolzen. Noch ein leichter Druck mit beiden Händen an den Radhäusern und klack, passt die Sache! Warum nicht gleich so...

 

 

Hinten ging es dann gleich weiter. Hier wusste ich, dass es knapp werden könnte, weil auf meinem Chassis noch die Stupsel rausschauten, in die von unten die Aufnahmen der Stoßdämpfer geschraubt werden. Die kann ich also nicht wegmachen. Also wurde der vordere Teil des Kofferraumbodens um 6mm angehoben, um den Stupsels den benötigten Platz zu geben.

 

 

 

 

 

Hier der Blick von aussen in den Kofferraum. Wenn hier mal der Boden verlegt ist, sieht man nicht mehr davon.

 

 

 

Der Rest vom Innenausbau sollte aber so bleiben, wie er ist und deshalb arbeitete sich die Säge und der Schleifer nochmals durch den Kunststoff, um da öffnungen zu erstellen, wo was im Weg war.

 

 

 

 

 

Hier kann man gut sehen, wie viel es wirklich war:

 

 

 

 

 

Jetzt geht die Karo sauber drauf und auch der erste Eindruck kann sich sehen lassen.

 

 

Beeindruckende Ansicht. Nein, ich verkneif mir jetzt irgendwelche weiteren Äusserungen! Kopfkino und freie Fantasie reichen völlig!!

 

 

 

 

 

(Welche Frau würde da nicht neidisch werden... )

 

Und den restlos versaubeutelten Unterfahrschutz werde ich nach Bilder wieder rekonstruieren und sauber einsetzen. Bei so einem Fahrzeug solls dann auch wirklich gut aussehen. Wird noch eine riesen Fummelei werden, aber das ist dann das I-Tüpfelchen!

 

Heute nur Text ohne Bilder.

Das Chassis habe ich jetzt mit Glasfasergewebe ordentlich verstärkt und auch etwas geschliffen. das ist aber eine solche sauerei, dass ich mich da sehr zurückgehalten habe. Aber alles in Allem noch schwarz lackiert und schon sieht das Fahrzeug von unten wesentlich stimmiger aus.

 

Gestern hab ich dann maal die neuden Reifen montiert und so vorsichtig getestet. Tja, leider streift das Profil ganz leicht am Innenkotflügel, wenn das Rad ganz eingefedert ist. Das sollte mich aber nicht wirklich schocken, denn der Hummer ist ja nicht unbedingt für schweres Gelände gedacht. Deshalb bleibt das erst mal so. Was ich allerdings noch brauche ist eine leichte Spurverbreiterung. Zwar habe ich noch keine Ahnung, wie ich die realisieren will, aber dazu fällt mir auch noch was ein. 3-5mm je Rad würde völlig reichen.

Nachdem die georderten Spannungsregler und Widerstände noch auf sich warten lassen, habe ich mich meinem Lieblingsthema zugewendet: Die Lenkung. Durch die schlechte Erfahrung aus dem Landy, die ich dann mit Doppelbrücke gelöst habe, musste auch hier gleich die richtige Lösung her. Aber der Hummer bietet an der Stelle keinen Platz, sodass ich mich für einen neuen Weg entschloß: Der Servo kommt nach vorne und steuert von dort die Lenkung.

Vorteil: Ich hatte dort schon den Stabilisator eingebaut, der sich optimal als Halter anbot.

Interessant war, was für Kräfte auf Servo und Lenkung wirken, wenn man mal einen Test mit nur einer Stange durchführt. Da verwindet sich der Träger und die Welle von der Lenkung biegt sich ebenfalls extrem! Hier bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass die originale Lenkung für den Geländeeinsatz hoffnungslos überfordert ist. Durch den zweiarmigen Aufbau jetzt wird sauber ein Drehmoment auf die Welle übertragen, ohne Biegen und Verwinden.

Klar, man kann diese Lösung mit besserem Werkzeug und schönerem Material sicherlich auch optisch ansprechender lösen, aber für meinen 5cm-Schraubstock, Hochpräzisions-Akku-Handbohrer  :-)  und Handfeile ist das Ergebnis wenigstens Zweckdienlich und stabil! Mehr sollte es auch nicht werden, als die Funktion zuverlässig und dauerhaft zu erreichen!

Es ging auch hier heute ein wenig weiter. Ein paar Bilder weiter oben habe ich den Brummer-Hummer von vorne fotografiert und aufmerksame Beobachter haben erkannt, dass ich das Emblem H2 etwas versemmelt habe. Dieses konnte so nicht dauerhaft bleiben, also habe ich mich mal hingesetzt und studiert....

 

 

Der erste Entwurf. 

Nachdem ich das Original ganz genau inspiziert habe, war mir klar, dass meines dem Original nur nahe kommt, aber nicht das Original werden kann. Denn da wird wie eine Art optische Täuschung die Ziffer "2" dargestellt, was ich so jetzt nicht wirklich nachbauen will.

 

 

 

 

 

Nachdem die Schere angesetzt war, sah das schon wieder eine Spur besser aus.

 

 

 

Die ersten Bleche ausgeschnitten und grob gerade gedengelt. Das Loch im linken Blech hatte ich nicht mit einer Bohrmaschine ausgeführt, sondern mit einem zum Meisel umfunktionierten Schraubendreher herausgearbeitet.

 

 

 

 

Einige Zeit später nach dem Verfeilen und säubern der Teile und mal so angeordnet, wie es dann werden soll. Sieht doch schon ordentlich aus, oder?

 

 

 

 

Hier das Ergebnis. Nach dem Verkleben mit 2-Komponentenkleber habe ich das Teil noch ordentlich verschliffen und abschließend mit der rauhen Seite eines Spülschwämmchens gereinigt. 

 

 

 

So muss es sein! Richtig platziert und festgeklebt fällt es kaum auf, dass die "2" nicht ganz dem Original entspricht. Es wirkt klasse und sieht durch den Kontrast super aus! Das kann sich zeigen!

Fortsetzung folgt!