Ein Modell ist nie fertig!

Wie die Überschrift schon sagt, ein Modell ist irgendwie nie fertig. Es gibt immer noch hier und da etwas zum Verschönern oder zu verbessern. Es mag zwar bei einem Hubschrauber irgendwann der Punkt da sein, bei dem im Prinzip nur noch geflogen wird, aber bei so einem Modellauto, das dann auch noch etwas scalemäßig sein soll, findet man immer etwas.

 

Allerdings ist der Umbau, den ich hier anstrebe, schon etwas mehr als nur eine Verbesserung.

 

Dies hier ist die Ausgangssituation, mein Land Cruiser, wie ich ihn  aufgebaut habe. Mir gefällt er nach wie vor sehr gut, aber es gibt da eine Variante, die gefällt mir einfach etwas besser. Und zwar ist das der Toyota Land Cruiser Pick Up FJ45. Ein Modell also, bei dem hinter dem Fahrer die Kabine endet und der Rest hinten Ladefläche ist.

 

Nur, diese Variante gibt es nicht fertig. Also fängt hier genau wieder der Modellbau an!

 

 

Aus dieser Perspektive kann man den geplanten Umbau gut erklären:

Das große Fenster muss bis zur weißen Linie runter weg und der hintere, restliche Teil dann nach Vorne an die Fahrerkabine. Zur Orientierung ist die weiße Linie gut, das wird die Oberkante der Ladebordwand.

Im ersten Schritt also die Trennlinien markiert. Weil auf der Lexankarosserie keiner meinen dünnen Filzstifte hält, habe ich kurzerhand mit Isolierband markiert. Der Vorteil: Wenns schief ging, abziehen und neu ran kleben...

 

Der erste Schnitt ist hinter dem Vorderen Klebestreifen, der zweite Schnitt hinter dem zweiten Klebestreifen. Ganz leicht kann man noch die waagrechte Kante sehen oberhalb des Radlaufs, an dem geschnitten werden muss.

 

Aber wie schneidet man nun dieses Material, ohne Gefahr zu laufen, dass es reisst oder bricht? Die Spezialisten sagen, mit einem scharfen Messer anritzen und dann mehrmals hin und her biegen, bis es sauber abbricht. Aha. Und wie soll das auf dem Dach funktionieren?

 

Ich entschloss mich, es mit dem Dremel und einem dünnen Sägeblatt zu probieren. So setzte ich viele Male den Dremel an und arbeitete mich einmal um meine Karosserie herum, bis der zu entfernende Teil sich ablösen lies. Dann noch den hinteren Teil separat abgetrennt und fertig!

 

Gleich mal den hinteren Teil mit einem Klebeband an die Karo angeheftet und den ersten Eindruck wirken lassen... Hätte ich im Hintergrund meinen Wagen anders herum aufgestellt, könnte man noch besser vergleichen. Aber ich war ja schon happy, dass es soweit gut ging! Erster Eindruck: Passt!

 

Allerdings war der Rest der Karo am Heck doch schon sehr instabil.

 

 

 

Zweiter Optiktest: Karo draufsetzen, leicht fixieren und Posieren lassen...

 

 

 

 

Und, was meint Ihr? Okay, abgesehen von den alten Karoträgern, die da noch in die Höhe schauen wirkt es schon ganz gut!

Leider habe ich vom Zwischenschritt keine Bilder gemacht, aber der war eh nicht so berauschend, um nicht zu sagen, es ist besser so, dass man nun gleich das Ergebnis sieht. :-)

 

Die Seitenwangen habe ich mit einer Balsaleiste verstärkt und in den Ecken mit einem aus Sperrholz gesägten Bogen verbunden. Jetzt machte das Heck schon wieder einen stabileren Eindruck. Gefolgt von der Ladefläche, ebenfalls aus 3mm Sperrholz.

 

Die alte Karosserieaufnahme musste natürlich dazu weichen und anstatt dem ganzen Aufbau von vorher wurden zwei Schrauben M3 von unten durch die originalen Löcher gesteckt und mit einer Mutter fixiert. Weil aber noch vier Punkte an der Karo sind, die etwas höher sind als die Mutter, müssen hier einfach nochmal 3 Unterlegscheiben je Seite unterlegen, damit eine stabile, verwindungssteife Montage möglich wird.

 

 

 

Hier nochmal mit etwas anderer Sicht.

 

 

Und so sieht er jetzt aus! Ich finde ihn klasse, genau mein Modell! Und mich stört es überhaupt nicht, dass das Original einen längeren Radstand hat. Im Gegenteil, der hier sieht jetzt richtig "knuffig" aus. 

Jetzt gehts noch ans Schleifen und dann muss das ganze Holz noch ordentlich mit Lack überzogen werden, damit das Wasser ihm nichts anhaben kann. Und natürlich noch viele Kleinteile wie Spiegel, Beleuchtung, Aufkleber, Zierlinien und was noch so alles ran muss. 

 

Ob ich dem Fahrzeug einen Überrollbügel gönne oder nicht, das warte ich mal ab. Sowas ist schnell gebogen, gebohrt und montiert.

 

Weiter gehts im Umbau. Die Ladefläche soll mit Mahagoni beplankt werden, damit das ganze auch einen schönen farblichen Akzent bekommt. Die Leisten gibts in unterschiedlichen Dimensionen, ich habe die 5mm breiten und 0,5mm dicken Leisten genommen.

 

Hier erst einmal probeliegen der ersten 9 Stück, ob das denn so auch was wird.

Nachdem ich alle benötigten Planken geschnitten hatte, war ich überrascht, dass wirklich alle gleich lang sein mussten und somit mein Modellaufbau wirklich winkelrecht geworden ist. Das istz nämlich nicht immer so... :-)

 

Damit man nachher an einer Seite der Ladefläche keine Probleme mit dem Abschluß bekommt, ist es wichtig, bei solchen Arbeiten von der Mitte aus zu beginnen und nach beiden Seiten gleichmäßig zu arbeiten. NA, sieht doch ganz gut aus, oder?

Die seitlichen Ränder sollen ja jetzt auch nicht so hell bleiben, also muss auch da die Mahagonileiste herhalten. Aber wie durch die Bögen an den hinteren Ecken kommen? Zuerst machte ich ein paar Versuche, indem ich eine Leiste zuerst mit Tesafilm um die Kaffeetasse klebte, einen Tag später um den Leimbecher und zum Schluß um den Sekundenkleber, um das Holz langsam an den Radius anzupassen. Das brachte zwar schon etwas Biegung, aber beim Einkleben nicht wirklich den großen Durchbruch.

 

Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, gleich aufs Risiko zu gehen und die gerade Leiste in einem Zug einzuleimen und aufzukleben. Dabei entdeckte ich, dass es durchaus einen Unterschied macht, wie herum man die Leisten bog. Im Vorfeld vorsichtig probieren, stellt man fest, in eine Richtung gehts besser! 

 

Dank der vielen Spannzangen war die Verkleidung schneller erledigt, als ich dachte. Andererseits kommen einem 10 Minuten Warten manchmal wie eine Stunde vor...

Ich finde, es ist mir gut gelungen! 

 

Klar, ein Modellbaufetischist wird mit Sicherheit einige Punkte entdecken, die man besser machen kann, aber sind dann auch die, die bei den Planken noch die Schrauben im Maßstaß 1:10 eindrehen... nein Danke, ich will ja mein Modell nicht mit der Lupe anschauen.

 

Jetzt muss noch oben die Deckplanke drauf, einlassen mit EzeKote, damit alles Wasserabweisend wird und dann sind die hinteren Holzarbeiten fertig. Oben drauf wird dann noch eine Reling montiert, die einmal herum führt. Dazu habe ich schon im Schiffsmodellbau die passenden Teile entdeckt, die ich kommende Woche mit der letzten Mahagonileiste besorgen werde.

 

Um diese Variante der Holzverkleidung am Fahrzeug nmoch etwas fort zu führen, werden die Trittbretter an den Türen auch mit diesen Planken bezogen. Das dürfte dann eine abgerundete Sache werden im Gesamteindruck. 

Und das ist er jetzt:

Und schon wieder geht es ein Stück weiter. Das Wägelchen hat in mehreren Touren gezeigt, was es kann. Bei der letzten Tour allerdings zeigte sich sehr deutlich, was unterschiedliche Reifen ausmachen. So habe ich von meinem Kollegen Timo einen Satz Reifen erhalrten, die ein ähnliches Profil haben, aber wesentlich weicher sind. Böse Zungen sagten, die originalen Reifen wären Plastikreifen.... 

 

Und so habe ich auf die Felgen die neuen Reifen aufgezogen und bin zur Testfahrt in den Wald. Hei, das waren tatsächlich Welten, die sich da auftaten. An einem bekannten Hügel, den ich normalerweise nur mit etwas Glück bewältigte, fuhr der Wagen rauf, als ob es das normalste auf der Welt wäre. 

 

Aber auch die Ladefläche lädt dazu ein, noch etwas drauf zu platzieren. Eine Winde, die wie bei allen anderen Fahrzeugen vorne an der Stoßstange montiert ist, wollte ich nicht realisieren. Deshalb wuchs in mir der Gedanke, diese Winde auf die Ladefläche zu bauen. 

Hier ist die Winde direkt an der Kabine. Damit das Zugseil nicht auf der Bordwand scheuert, habe ich kurzerhand einen Bügel montiert, der das Seil darüber hinwegführt. Zwar klappert jetzt der Haken an die Bordwand, aber das ist mittlerweile nicht das Einzige, was hier klappert.

 

Geplant ist, einen Aufbau zu machen, der dem Kranaufbau eines alten Abschleppwagens ähnelt. Der erste Versuch ging daneben, sah eher wie ein hochgezogener Auspuff aus, aber der zweite Ansatz könnte schon hinkommen. Bilder folgen!

Ach ja, ist euch eigentlich noch nicht aufgefallen, dass der Landy so ganz ohne Fahrer fährt? Hehe, der hat so zu sagen den Tesla-Autopilot schon integriert...

 

Deswegen habe ich mich auf die Suche gemacht und eine Stellenausschreibung für einen Fahrerjob gemacht. Ich habe ja zwei Wagen im Programm (Den Hummer aus dem anderen Beitrag) und den Landy. Auf meine Ausschreibung haben sich dann Mr. Locke und Mr. Schmalz gemeldet, die ich nach kurzer Vorstellung als Ideal für den Job erachtete und eingestellt habe. Mr. Locke darf ab sofort die Mädels aus dem Etablissement zum Shoppen fahren und Mr. Schmalz kann sich durch die Wildnis arbeiten. (Ja, man sieht es ihm an, er wollte sich auch mit den Mädels vergnügen, aber leider waren seine Sicherheitsvorkenntnisse nicht gut genug... :-) )

 

Hier mal Mr. Schmalz:

Hat er nicht ein nettes Kettchen um???